Die letzte Radtour oder Taxi to heaven
Auch über folgende zwei Dinge machen wir uns seit einiger Zeit gerne und immer mal wieder Gedanken:
- Welche weiteren regelmäßigen professionellen Anwendungsfälle für Lastenräder können wir in unserem Lebensumfeld noch etablieren?
- Wie könnte wohl unsere letzte Radtour in einem gerne noch größeren Zeitraum eigentlich konkret aussehen?
Nun, wir haben diese beiden gedanklichen Aufgabenfelder schon vor längerem übereinandergeschoben. Dabei sei gesagt: Der klassische schwarze Transporter war schon immer ein No-Go für mich persönlich. In Deutschland scheint mir bei vielen Menschen der Bezug zum Tod verloren gegangen zu sein. Bloß anonym bleiben und möglichst ohne großes Aufsehen diesen unsäglichen Moment von Profis erledigen lassen. Der Leichenwagen ist dann dabei schwarz oder grau, hat Gardinen und wenn er zu ist, dann ist er zu.
Wenn man nun einige dieser regelmäßigen Attribute der „Bestattungslogistik“ einfach mal umkehrt, dann ensteht bei uns folgendes Bild:
Regelmäßige Bestattungslogistik:
- Farbe Schwarz
- Wahrnehmung: diskret, anonym
- Dauer der Fahrt: entsprechend der Länge der Strecke
- CO2-Emmission: enstsprechend des Autos
- Chauffeur: Bestattender
Nachhaltige und eindrückliche Bestattungslogistik:
- Farbe: am liebsten gelb
- Wahrnehmung: ist ja kein Geheimnis
- Dauer der Fahrt: gerne möglichst langsam
- CO2-Emmission: bitte 0,0
- Chauffeur: gerne auch eine nahestehende Person
Nun, es gibt noch viele weitere Dinge, die man hier gegenüberstellen könnte. Bestatter sind in der Regel sehr emphatische Menschen und gehen sehr gerne auf die im Vorfeld vom Verstorbenen geäußerten persönlichen Wünsche ein.
Für mich dann bitte eine Bestattung mit dem Lastenrad, in gelb, verbunden mit ’ner coolen und gerne langen critical mass durch die Stadt und das ganze bitte emmissionsfrei. Auf dem Sattel vor mir würde ich mich dann über ein Familienmitglied freuen. Eh voila:

Ein optimaler Anhänger für die letzte Radtour ist unserer Ansicht nach der Carla Cargo. Ein ohnehin himmlicher Fahrradanhänger, der extrem flexibel ist, super leicht rollt und standardmäßig auch eine fast ausreichend große Ladefläche hat. Fast, denn mit einer Ladeflächenlänge ab Werk von 165 cm reicht er eben doch noch nicht ganz. Ein Stadardsarg steht auf der Standard-Carla hinten etwas über..
Naja, wir haben mit der Firma Weißenborn Maschinenbau ja auch super Schlosser hier in Einbeck. Somit haben wir unseren nagelneuen Carla Cargo im Wert von etwas mehr als 3.000 Euro mal eben durchschneiden lassen….



…und im Nullkommanix verlängert bekommen. Man beachte, dass der Anhänger nicht nur länger geworden ist, sondern jetzt auch eine senkrechte Railing-Stütze mehr aufzuweisen hat.
Erstmalig der Öffentlichkeit werden wir das Lebensabschiedsfest-Mobil zum Lastenradmakrt beim Forum Freie Lastenräder am 8. März in der Einbecker Innenstadt präsentieren. Kommt vorbei – es lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Vor allem auch für die, die Lust haben, das Lastenrad auch noch zu Lebzeiten voller Freude nutzen zu wollen 🙂
Als alternatives Zuglastenrad zum Chike können wir uns im Moment auch sehr gut eine Rikscha von Radkutsche vorstellen. hier mal eine kleine Visualisierung:

Wir finden, dass die Kombination aus einer dreirädriger Rikscha als Zugfahrrad und einer den Sarg tragenden Carla Cargo im Grunde auch sehr schön wäre…. – denn hier könnte dann z.B. die Familie der verstorbenen Person direkt mitfahren bzw. könnte einer aus der Familie das Rad auch selbst steuern. Der Tod wird nicht in ein dunkles schwarzes Auto verbannt, das eine in der Regel unbekannte Person steuert, sondern man gibt der verstorbenen Person wirklich das letzte Geleit.
Entdeckt die Rikscha von Radkutsche und auch weitere fulminante Lastenräder von Radkutsche hier!
Update zu diesem Beitrag folgt in Kürze.